Was bedeutet HipHop für dich?
HipHop hat in diesem Land nicht mehr viel mit seinen Ursprüngen zu tun. Es ist für mich in erster Linie, wie Streetart auch, eine authentische Kunstform, die zumindest im Ursprung die Probleme der Unterschicht bzw. der Arbeiterklasse ausdrückte. HipHop sollte sich immer kritisch mit den Lebensrealitäten auseinandersetzen. Dies fehlt aber oft in diesem Land. Rapper beschäftigen sich oft nicht mehr mit dieser Kritik und verlieren damit an Authentizität, was gerade beim Hiphop eine bedeutendere Rolle spielt als beim Pop. Für mich persönlich bedeutet HipHop aber fast alles – auch wenn es pathetisch klingt – ich wüsste nicht wer und wo ich ohne HipHop wäre. Das Texteschreiben stellt für mich einen positiven Zwang dar mich mit vielen Themen zu beschäftigen, weil ich ja auch nichts falsches sagen will. Somit bringt es mich in meiner Reflektion und Selbstreflektion erheblich und permanent weiter. Ich setze zwar viel auf HipHop, aber geh nun auch wieder zur Schule und will mir damit Abseits von der Musik einen Plan B erarbeiten.
Welchen Künstler feierst du gerade?
Es gibt Leute die haben geile Inhalte, aber rappen dann nicht dope oder Leute, die rappen besonders dope, aber haben scheiß Inhalte. Motrip find ich ganz geil. SSIO macht geile Mucke, feiere ich derbe, aber ist extrem nichts sagend und noch mehr als das. Aber geile Mukke eben. Sonst jenseits von Rap feiere ich extrem Pink Floyd.
Wie hat sich dein künstlerisches Sein und deine Arbeit seit dem Vertrag mit Showdown Records verändert und bist du mit dem Erfolg von Kontraste zufrieden?
Zwischenzeitlich komplett. Ist nicht einfach sich auf einmal arrangieren und Kompromisse eingehen zu müssen. Weil man auch ganz anders unter Kritik steht, viel tiefer und professioneller.
Ich bin auf Platz 19 gestartet in einer schweren Woche und für das erste Album bin ich jedenfalls zufrieden. Durch den Erfolg erarbeitet man sich auch Freiheiten für die zukünftigen Projekte. Das nächste Album wird raffiger, rappiger und härter. Aber ich will langfristig auch Radiomukke machen und versuche in diesem Wettkampf als Gewinner hervor zu gehen. Ich verdiene damit meinen Lebensunterhalt und verstehe es deshalb auch als Lohnarbeit. Wie alle versuche ich auch auf die Sonnenseite zu wechseln und versuche damit Geld zu verdienen.
Du warst jetzt mit Kontra K auf Tour und hast deine kleine eigene Tour gespielt, welche Erfahrungen hast du gemacht?
Klar muss man es erst mal lernen vor so vielen Menschen zu spielen. Aber man lernt auch diese Wechselwirkung mit dem Publikum aufzubauen, das bleibt aber immer eine Variable. Nun bin ich so professionell, dass ich unabhängig davon meine Show präsentiere und versuche es bestmöglich durchzuziehen. Durch den Adrenalinschub bist du auf der Bühne in einer Blase; wie in einer anderen Realität. Aber du lernst mit jedem Auftritt diese Blase besser kennen und wirst damit routinierter und besser.
Was können wir von dir musikalisch in nächster Zeit erwarten?
Das nächste Album kommt Oktober. Weil mir die Pause zwischen den Alben zu lang war, arbeite ich an einem Mixtape.
Wie schon gesagt, jetzt hab ich Bock auf ein rebellisches Projekt, was auf die Fresse haut und viele sich drüber aufregen. Was man also von mir immer so erwarten kann sind introspektive und politische Songs; nur härter und raffiger. Radiomukke kann ich ja auch später noch machen.
Wie stellst du dir musikalisch und von der Professionalität her den nächsten Schritt vom jetzigen zum nächsten Album vor?
Ich dachte immer, dass man von Projekt zu Projekt sich neu erfinden und etwas ganz anderes machen muss. Langsam wird mir aber klar, dass man nicht etwas neues machen muss, sondern das was man schon macht, sollte besser werden und klar muss man auch sein Repertoire verbessern. Ich habe meinen Style und meine Themen und daran arbeite ich…